Grenzen, Choreografenateliers der Tanztendenz München, Live-Stream mit Irene Schütze
22/05/2021, 20.30Uhr / Live-Stream via YouTube
Irene Schütze :: Fehlende Verweise, rudimentäre ›Markierungen‹: Entgrenzungen in der Kunst
Der zweite Teil des Choreografenateliers der Tanztendenz München ist als Themenraum konzipiert und führt – sonst verteilt über mehrere Tage, live – nun im Coronaformat, medial und simultan unterschiedlichste Aspekte von GRENZE zusammen. Das Leben selbst kann als Grenzphänomen begriffen werden – wir leben nicht ohne zu atmen, zu essen, ohne über unsere Grenzen hinaus zu gehen, uns zu verbinden ….
Grenzthematiken als Gegenstand und Metapher in Politik, Raumforschung, Philosophie, Cultural Studies, Soziologie, Biologie, Psychologie, Kunsttheorie etc. finden ihren Niederschlag bei gesellschaftlich zentralen Fragen zu Identität, Territorium, Geschlecht, Klasse, Nation, Kultur, Gesundheit oder Religion. Grenzen scheinen einerseits heute mehr und mehr zu verschwimmen, gleichzeitig gibt es eine offensichtliche Sehnsucht nach Eindeutigkeit und Zugehörigkeit, die sich äußert in Abgrenzungs– und Ausgrenzungsthematiken.
Programm Teil 2
Donnerstag, 20. Mai 2021, Eröffnung, voraussichtlich live mit Marcus Steinweg, Philosoph
Trailer als Kurz-Rundgang durch die Ausstellung wird abrufbar sein.
Donnerstag, 20. Mai 2021, 20.30 Uhr, Live-Stream via YouTube
Sabine Hess :: Racial B/order: Die EU-europäische Außengrenze als Gewaltverhältnis
Vor dem Hintergrund langjähriger Forschung an den Außengrenzen diskutiert der Vortrag die jüngsten Entwicklungen
wie die Brutalisierung einhergeht mit Vorstellungen von Europa als ‚weißes superiores Projekt’.Sabine Hess // Professorin für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie und seit 2018 Direktorin des Centers for Global Migration Studies an der Universität GöttingenFreitag, 21. Mai 2021, 20.30 Uhr, Live-Stream via YouTube
Sven Rücker :: Grenzenlose Moderne? Selbstgeburt und Selbstüberschreitung
So wie sich die Moderne in ihren Selbstbeschreibungen als ein Zeitalter der Entgrenzung und Transgression versteht, so tun es auch ihre Subjekte. Vom Einzelnen wird verlangt, dass er sich immer neuen Herausforderungen stellt, flexibel ist und das gesamte Leben als eine permanente Überschreitungsbewegung versteht. Ich möchte die Genese dieser neuen, vermeintlich grenzenlosen Subjektivität nacherzählen, die ideengeschichtlich mit dem Deutschen Idealismus, politisch mit der französischen Revolution beginnt, zugleich aber auf sehr viel ältere Mytheme, vor allem Hesiods „Theogonie“, rekurriert. Fluchtpunkt dieser Darstellung ist ein anderes Verständnis der Moderne, das ihren zentralen Selbstbeschreibungen widerspricht: sie führt nicht zu einer Auflösung aller Grenzen, sondern zur Entstehung einer Grenze neuen Typs, die eine noch viel massivere Geschlossenheit ermöglicht.
Sven Rücker // Dozent an der FU-Berlin, letzte Buchveröffentlichung über Massen (mit Gunter Gebauer),
Beiträge für u.a. „Lange Nacht“ (Deutschlandradio) und Spoken Essay“ (SWR), fürs Theater „Die Terroristen“, Luxemburg, Wien
Samstag, 22. Mai 2021, 20.30 Uhr, Live-Stream via YouTube
Irene Schütze :: Fehlende Verweise, rudimentäre ›Markierungen‹: Entgrenzungen in der Kunst
In der bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts wurden Grenzverläufe zwischen Kunst und Alltag vielfach ausgehandelt:
Ein Vortrag über Entgrenzungen in der bildenden Kunst.
Irene Schütze // Seit 2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Kunstbezogene Theorie, Kunsthochschule Mainz
ANMELDUNG ERFORDERLICH
Bitte melden Sie sich für den Ausstellungsbesuch mit Angabe von Kontakt, Name und gewünschtem Zeitfenster an unter termine@tanztendenz.de