• Profil der Kunstdidaktik an der KHS Mainz

    Für das Profil der Kunstdidaktik an der Kunsthochschule Mainz sind drei Aspekte leitend:

    Kunstorientierung:
    Die pädagogische und die künstlerische Beschäftigung in der Gegenwart haben bestimmte Aspekte gemeinsam: dazu gehören Kontingenz, Unbestimmtheit, Komplexität und Performativität. Die künstlerische Auseinandersetzung der Studierenden und aktuelle Diskurse und Produktionsweisen in den Künsten werden in die fachdidaktischen Überlegungen einbezogen und im Rahmen kunstpädagogischer Projektarbeit produktiv gemacht.

    Praxisforschung:
    Im kunstdidaktischen Curriculum an der Kunsthochschule Mainz wird bereits im ersten oder zweiten Semester des B.Ed. in Konzepte und Methoden der Praxisforschung eingeführt, damit in den darauffolgenden Lehr-Lernsituationen auf dieses Wissen zurückgegriffen werden kann. Eine forschende Haltung bildet die Grundlage in den Lehrveranstaltungen. Ziele der kunstdidaktischen Lehre sind die Ausbildung reflexiver Praktiker_innen und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

    Diskriminierungskritik:
    In schulischen Lernräumen und anderen Situationen der Bildungsarbeit mit und in den Künsten finden sich nicht nur Vertreter_innen der sozialen Norm: weiß, mehrheitssprachig, bürgerlich, den Körper- und Belastungsnormen entsprechend fit, cis-männlich oder weiblich, heterosexuell, wirtschaftlich abgesichert. Im Gegenteil sind diese Räume in ihrer sozialen Zusammensetzung heterogen. Wir gestalten unsere Lehre, unsere Forschung und damit auch unseren Umgang miteinander daher konsequent diskriminierungskritisch: Ein- und Ausschlussmechanismen in der Bildung und in den Künsten werden kontinuierlich thematisiert und auch in Hinblick auf die eigene Lehr-Lernsituation reflektiert. Wir verbinden damit drei Ziele:

    1. Räume zu schaffen, die eine gute Lehr- und Lernerfahrung für alle Studierenden und Lehrenden ermöglichen und in denen insbesondere auch minorisiertes Wissen einbezogen wird.

    2. Zukünftige Arbeiter_innen an der Schnittstelle Kunst/Bildung mit diskriminierungskritischen Perspektiven vertraut zu machen

    3. Mitglieder aus in den Arbeitsfeldern an dieser Schnittstelle unterrepräsentierten gesellschaftlichen Gruppen zu ermutigen, eine Laufbahn darin anzustreben.