Lecture Series WiSe 24/25, Emily Hunt
Dienstag, den 03.12.24, 18 Uhr
Hörsaal der Kunsthochschule
Emily Hunt, Artist Lecture
Emily Hunt (geboren in Sydney) kreiert ornamentale, figurative Keramiken. Ihre Historie als Händlerin seltener Bücher hat ihre enzyklopädische Herangehensweise an ihr Kunstschaffen geprägt und macht sich ebenso durch Einflüsse aus der Geschichte des Ornaments, visionärer Kunst, dem Interesse an Persönlichkeiten mit großem Ego und gelehrten magischen Texten bemerkbar. Sie schafft weltenbildende Installationen, die den Automatismus in Keramikformen widerspiegeln. Ihre Arbeit artikuliert das Konzept des Zusammenbruchs einer Makro- und Mikroweltanschauung und des Gehens als magischem Werkzeug. Darüber hinaus erstellt sie durch den Akt des Gehens – bekannt als Psychogeografie – visuelle Karten von numinosen Orten in verschiedenen Stadtlandschaften.
Von 2017 bis 2018 schuf sie eine große neue Sammlung von Keramiken und Radierungen für die Ausstellung Second Sight: Hexerei, Ritual, Macht im UQ Art Museum (AU). Ihre Radierungen wurden neben Werken von Hans Baldung Grien und Albrecht Dürer installiert. Die Einladung, Arbeiten für eine Ausstellung über Hexerei zu schaffen, stellte einen Wendepunkt in ihrer Forschung dar und Hunt begann, sich mit den frühesten Darstellungen von Frauen als Hexen zu befassen. Das Ergebnis ist ihre anhaltende Faszination für die Geschichte der westlichen Esoterik, der Magie und des Okkultismus in der Druckgeschichte.
Emily Hunts Künstlergespräch wird sich auf ihre aktuelle Forschung zur Marionette als einer Form des menschlichen Simulakrums konzentrieren. Anhand ihrer Figuren hinterfragt sie das Potenzial nichtmenschlicher Intelligenz und erforscht magische Konzepte wie den Homunkulus, den Poppet und antike Automaten, um das Unheimliche, das Unheimliche und die „unheimliche Animation“ hervorzurufen Symbole in magischen Traditionen. Ihre Radierpraxis zeigt ein tiefes Interesse an den frühesten Darstellungen weiblicher Hexen in der deutschen Renaissance-Druckkultur. Ihre jüngste Ausstellung „The Grotto“ konzentrierte sich auf okkulte und magische Künstler, Musiker und Schriftsteller aus Australien.Hunt wurde als Teilnehmerin des Goldrausch Künstlerinnen Projekts 2020 ausgewählt. Ihre Arbeiten wurden im SCCA (GH), Sonneundsolche (DE), Galerie Wedding (DE), Hans Arp Museum (DE), Museum of Contemporary Art (AU) ausgestellt. Zitadelle Spandau Museum (DE), Sim Smith Gallery (GB), Te Uru Waitakere Gallery (NZ), Monopol Galerie (PL) und Art Gallery of New South Wales (AU).
Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Datum / Uhrzeit
04.02.2025 /18.00 Uhr
Ort
Hörsaal, 1. OG Ost, 01-307
Kunsthochschule Mainz
Am Taubertsberg 6,
55122 Mainz
Bildnachweis/Textnachweis
Vortragsreihe WiSe 24/25, Text/Grafik, 2025 © Kunsthochschule Mainz, Robert Meyer,