• Vortragreihe Wintersemester 22-23, Dr. Tim Jegodzinski
    Dr. Tim Jegodzinski

    Vortragreihe Wintersemester 22-23, Dr. Tim Jegodzinski

    22.11.22, 18 Uhr

    Lecture

    Dr. Tim Jegodzinski
    Kunsthistoriker. Mainz

    Tierliche Begegnungen.
    Lebende Tiere in der Installationskunst seit den 1990er Jahren

    Spätestens seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden immer häufiger lebendige Tiere in den Bildenden Künsten eingesetzt, man denke etwa an Joseph Beuys Energiedialog meinem Kojoten in I Like America And America Likes Me (New York, 1974). Allerdings ist in dieser Aktion der Raum der Zuschauenden noch eindeutig getrennt von dem des Künstlers und des Tiers. Demgegenüber häufen sich seit den 1990er Jahren Installationen, in denen es zu unmittelbaren Begegnungen zwischen Rezipierenden und lebenden Tieren kommt, etwa in Mark Dions Library for the Birds of Antwerp (Antwerpen, 1993) oder Pierre Huyghes Untilled (Kassel, 2012). Unter Verzicht auf eine ästhetische Grenze wird so der Standpunkt der Rezipierenden im Installationsraum zugunsten von dichten Mensch-Tier-Interaktionen relativiert. Im Vortrag soll unter anderem die These diskutiert werden, dass eine Vielzahl dieser tierinvolvierenden Installationen an den Debatten um ein neues Naturverständnis auf künstlerische Weise mitverhandeln, die sich in Gesellschaft und Wissenschaft ebenfalls seit den 1990er Jahren intensivieren.

    Tim Jegodzinski studierte Kunstgeschichte und Empirische Kulturwissenschaft in Tübingen und Hamburg. 2020 schloss er seine Promotion zu lebendigen Tieren in der Installationskunst seit den 1990er Jahren bei Prof. Dr. Barbara Lange in Tübingen ab. Seit diesem Jahr vermittelt Tim Jegodzinski Informationskompetenz an der Universitätsbibliothek Mainz und ist im WS 22/23 Lehrbeauftragter am Kunsthistorischen Institut der Universität Mainz.

    Datum
    22.11.22 / 18 Uhr

    Ort
    Hörsaal
    Kunsthochschule Mainz
    Am Taubertsberg 6,
    D-55122 Mainz

    Bildnachweis/Textnachweis
    Vortragsreihe WiSe 22/23, Text/Grafik, 2022 © Kunsthochschule Mainz, Robert Meyer