Vortragsreihe Sommersemester #19, Julia Scher und Christian Sievers
11/06/19, 19Uhr
Werkvortrag
Too Much Exposure
Julia Scher und Christian Sievers
Künstler*innen, Kunsthochschule für Medien Köln
A joint presentation by artists Julia Scher and Christian Sievers, talking about the art works and issues that inform their teaching at KHM Köln.
Relationships and dynamics of surveillance define much of social space today. How to approach the various situations brought to us through surveillance? Can you ever evade observation and control? Why the felt need to shield yourself from unwanted influences, the longing to be isolated, offline, impenetrable? Interactive and approachable, thick with symbolic thrust, these projects explore some of the pressing current issues of media art.
Vortrag auf Englisch.
http://sag.khm.de
Julia Scher, geb. in Hollywood, CA, studierte Malerei, Skulptur und Graphik an der University of California, Los Angeles (B.A. 1975) und an der University of Minnesota in Minneapolis (M.F.A. 1984). Im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit steht die Auseinandersetzung mit Überwachungstechnologien als Mittel sozialer Kontrolle im öffentlichen und privaten Raum, die sie in interaktiven Installationen, Architekturen und Observationsszenarien mit Video, Ton, Schrift und Performance thematisiert. Scher war an zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen beteiligt, darunter Biennale Venedig und Whitney Biennial. In Deutschland wurde sie vor allem durch ihre Ausstellung „Don´t Worry“ 1994 im Kölnischen Kunstverein bekannt. Weitere Einzelausstellungen hatte sie u.a. im San Francisco Museum of Modern Art, Andrea Rosen Gallery in New York sowie bei Schipper und Krome in Berlin. Scher unterrichtete an zahlreichen amerikanischen Instituten wie M.I.T., The Cooper Union for Art and Science, Hartford University Art School, U.C.L.A., U.S.C., Harvard University, Columbia University, The Institute for Advanced Study at Princeton and Rutgers University. Seit 2006 ist sie Professorin für Multimedia Performance / Surveillant Architectures an der Kunsthochschule für Medien Köln.
www.juliascher.com
Christian Sievers (geb. 1974) hat Bildhauerei und Performance an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und am Royal College of Art in London studiert. Seit 2011 ist er künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter für Multimedia und Performance, wo er im Bereich Surveillant Architectures lehrt. Seit 2018 ist er Prorektor für Lehre und Studium der KHM Köln.
Sievers beschäftigt sich mit dem sich verändernden Verhältnis von Kunstwerk und Publikum vor dem Hintergrund der Digitalisierung. Seine künstlerische Arbeit erforscht, wie weit im Zuge dieser gesellschaftlichen Entwicklungen Konzepte wie Partizipation und Handlungsmacht neu beurteilt werden müssen.
Zu Christian Sievers Arbeiten zählen unter anderem “Hop 3” (https://hop3.de). In diesem Projekt stellten 200 Litfaßsäulen im öffentlichen Raum eine Verbindung zu einem im Ausstellungsraum gezeigten anrufbaren Mobiltelefon her. Dieses wurde benutzt, um einen hochrangigen NSA Whistleblower zu kontaktieren. Ein Anruf bei der auf dem Plakat genannten Telefonnummer führt nachweislich zu einer sofortigen und dauerhaften Überwachung des eigenen Telefons; ein Text erklärt, warum man trotzdem anrufen sollte.
„Hop 3“ ist inzwischen Teil der Sammlung des ZKM Karlsruhe. https://christiansievers.info
Ort
55122 MainzBildnachweis
Veranstaltungsprogramm Sommersemester #19, Grafik, 2019 © Kunsthochschule Mainz